Sorry Leute, das Fieber hat die Arbeit etwas verlangsamt. Ich glaube aber genau das hat dem Ganzen den letzten Schliff gegeben.^^
In Labuan Bajo angekommen waren wir erst einmal nicht sonderlich beeindruckt über die touristische Hauptstadt Flores. Auf den ersten Blick eine Stadt die aus einer einzigen Straße besteht, die zudem noch mit Anbietern von Tauch- und Trekkingtours gepflastert ist. Auf den zweiten Blick stellte sich die Straße als außerordentlich vielfältig, die 7000 Einwohner als feierfreudige Bande und die Stadt als Schönste der Gesehenen auf Flores…
Der steile Anstieg vom Strand zu den Nahen Bergen verschafft den ansässigen Restaurants und Hotels ein wunderschönes Panorama, das nur durch eine Reihe ziemlich verranzter Hütten am Wasser getrübt wird.
Nachdem wir uns um die ganzen organisatorischen Angelegenheiten für die nächsten Tage gekümmert hatten, ging es nach einem kurzen Bar-Zwischenstopp früh ins Hotel. Das Panorama das wir bei der letzten Zigarette am Abend genossen, entschädigte nur wenig für das Zimmer, in dem wir die nach verbringen sollten. Stan durfte nach dem Lose ziehen auf der Latex-Matratze schlafen, die als drittes Bett ins Zimmer gestellt wurde, Markus und ich im „normalen“ Bett, das ohne den Gestank und eine 1cm dicke Matratze bestimmt eine gute Wahl gewesen wäre. Markus entschied sich dann doch lieber auf dem gefliessten Boden zu schlafen um dem Geruch der Matratze zu entgehen, ich nutzte meinen Schlafsack als erste Verteidigungslinie.
Die Nacht war dann auch wenig erholsam nachdem Markus mitten in der Nacht im Stehen aufwachte und uns erst mal weckte, weil er nicht wusste wo er war. Oder als wir von einem Muezzin geweckt wurden, der um 5 Uhr das Morgengebet einläutete, denn im Gegensatz zum Rest vom christlichen Flores ist Labuan Bajo größtenteils muslimisch.
Alles vergessen und halb so schlimm als wir endlich mit dem Boot auf dem Weg zum Manta-Point waren, dem ersten Divespot des folgenden Tages. Da dieser Tauchgang erst der fünfte in unserem Tauchlogbuch war und zudem noch ein Strömungstauschgang, hatten wir doch schon ein bisschen bammel vor dem Sprung ins dunkle Blau. Doch der Sprung wurde uns belohne. Was andere auf dem Boot als „Lebenstraum“ bezeichneten (einmal mit Manta-Rochen tauchen) erlebten wir beim 5. Tauchgang. 2,5m war der Größte der anmutigen Kolosse die so mühelos gegen die Strömung an uns vorbeischwommen, oder besser flogen, dass es einfach unbeschreiblich war.
In indonesischen Gewässern erreichen Manta eine Spannwiete von bis zu 6 Metern, nahe Afrika sogar bis 8 (!) Meter.
Aber als uns dann der Tauchguide das Zeichen zum Abtauchen gab (Daumen runter) und wir uns am Boden festklammerten um nicht von der Strömung weggetrieben zu werden, sahen wir sogar einen aus der Nähe. Und mit aus der Nähe meine ich 2 Meter vor uns! Er schwamm ganz langsam längs der Strömung und wurde nicht einen Zentimeter abgetrieben – keine Ahnung wie man das mit nur horizontalen Flossen hinbekommt.
Und als ob das noch nicht genug war, sahen wir sogar noch einen ganz selten Fisch. Während unser Guide (mit mehr als 1000 Tauchgängen) jubelt die Arme in die Luft warf und ihm das Glück in den Augen stand dachten wir nur „Ähh, Fisch, UND???“. Wir konnten seine Freude über DIESEN EINEN Fisch nicht ganz nachvollziehen. Wir erfreuten uns dann doch eher an den Haien die wir an diesem und nächsten Tauchspot sahen (Keine Angst, keiner länger als 1,5 Meter), die ER dann wahrscheinlich schon 1000 Mal gesehen hat.
Der zweite Tauchspot war dann ein ruhiges Korallenriff ohne Strömung an einer stark abfallenden Klippe. Doch, stille Wasser sind tief, denn das Riff zählt zu einer der schönsten Tauschspots der Welt. Die Schönheit, Arten- und Farbenvielfalt des Riffes zu beschreiben würde, wenn es überhaupt möglich wäre, die Kilobytegrenze dieses Blogs sprengen, somit belasse ich es bei „Krasse Kacke, wir haben Oktopusse bei der Paarung gesehen! Und die wechselten dabei dauernd ihre Farbe! Muss ihnen wohl echt Spaß gemacht haben…“
Erschöpft kamen wir mit einem kurzen Zwischenstopp in der Dunkelheit auf Kanawa Island an, wo wir unsere Gefährten wiedertrafen, die nicht mit zum Tauchen gekommen waren.
Die kleine, nur mit, wenn überhaupt, ein paar Touristen bewohnte Insel ohne Wasser und Strom war nämlich unser nächstes Reiseziel und Schlafplatz für zwei Nächte. Luxus hatte sie nicht zu bieten (ohne fliessend Wasser keine Dusche, ohne Kraftwerk kein Strom), dafür aber ein Korallenriff das einmal um die ganze Insel ging. Stan, Markus und ich brauchten 2,5 Stunden für die Umrundung mit dem Schnorchel.
Die Abende wurden standesgemäß an riesigen Lagerfeuern verbracht (ihr wisst ja wir ich zu Feuern stehe^^) und genügend Bier und Arak hatten wir von Labuan Bajo importiert. Muss ich mehr sagen?
Der Abschied war schwer, es mussten aber noch Vorbereitung für unsere viertägige Schiffsreise gemacht werden, da bot sich kein Aufschub, also zurück auf das Ding was man mit Liebe ein Floß mit Motor nennen konnte und zurück nach Labuan Bajo.
Nach einer schönen Feier mit Einheimischen und sogar ein paar Deutschen aus unserem Semester, die nur Stan standesgemäß bis zum Ende durchstehen konnte, sattelten wir am Sonntag unser Boot, das wir für uns 6 + 1 Schweizer („Ohh jaaa dess is ja alle janz scheee“) alleine hatten.
Logbuch der MS Titanic, Eintrag vom 16.05.2010
Haben mit 7 Mann, 6 Litern schwarzgebrannten Arak (nein, kein Scherz) und 5 Kisten Bier unser Boot bestiegen. Weder Boot noch Sicherheitsvorkehrungen waren hochsehtauglich, wir konnten also ablegen.
Haben Rinca angesteuert. Eine Insel neben der berühmten Insel Komodo die auch von Komodo-Waranen bevölkert war und haben deutsches Lied und Sittengut dorthin missioniert.
Ureinwohner?
Die Komodo-Warane waren unglaublich. Ein Waran kann bis zu 4 Meter lang werden und ernährt sich von 2 Tonnen schweren Wasserbüffeln. Es war wenig lustig als unser Führer einen Waran zur besseren Betrachtung zu uns trieb. Bedenkt, zwischen uns und dem Führer, dem einzigen mit einer Waffe, war der Waran! Ach, habe ich erwähnt das der einzige Schutz vor dem Waran, der auch Menschen angreift, EIN STOCK war den der Typ mit sich führte? Nein, kein mit Klingen besetzter Stock oder wenigstens eine vergiftete Spitze, nur ein Stock. Aber wenigstens hatte er eine Astgabel am Ende. Puh, da fühlten wir uns sicherer. Habe ich erwähnt dass EIN Biss reicht um danach an seinem giftigen Speichel langsam zu krepieren? ^^
Neben Komodo-Waranen und Wasserbüffeln wurde uns und unseren Gefährten zudem noch auf einem Berg ein wunderschöner Ausblick beschert, den wir lange in unserer Pause genossen.
Logbuchinträge der restlichen Reise sind verschollen gegangen. Werde die in den nächsten Tagen anhand von einem lallenden Papagaien rekonstruieren müssen. Habe hier nur noch stehen: „Letzter Tag; habe das Schiff sicher mit allen 7 Mann, einem halben Liter Arak und 4 Bier verlassen“. Könnte ein Anfang sein. Stelle weitere Nachforschungen an…
hey, ihr bekommt am freitag zuwachs inner wg ;) damit ihr alle stefan daran erinnern könnt wann ich lande, teile ich es auch so mit :D 19:20 uhr in denpasar am freitag den 04.06. und guckt ob er auch pünktlich losfährt ;)
AntwortenLöschenliebe grüße jessi